Nationalmannschaft: Kahn übt Kritik am DFB-Team

Nach dem mageren 3:3-Unentschieden der deutschen Fußballnationalmannschaft im Testkick gegen Paraguay hat Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn die Abwehrarbeit der DFB-Truppe kritisiert und so auch zahlreiche Leistungsträger ins Fadenkreuz genommen.

In seinem Bild-Blog wetterte Kahn, dass die Mannschaft von Joachim Löw in den WM-Qualifikationsspielen „bislang schon 1,2 Gegentreffer im Mittel kassiert“ hat. „Das sind deutlich mehr als die anderen großen Fußballländer wie England, Spanien oder die Niederlande schlucken mussten“, so Kahn. In der Defensivarbeit müssten sich vor allem Offensivspieler wie Toni Kroos, Marco Reus, Mario Götze oder Mesut Özil viel besser anstellen.

Kahn ergänzt: „Dass sich bei Ballverlust alle Akteure durch geschicktes Zustellen der Räume und intelligentes Gegenpressing in die Defensivarbeit einbinden lassen, haben die Spanier verinnerlicht.“

Auch in der Taktik von DFB-Trainer Jogi Löw sieht der Champions-League-Sieger von 2001 eine weitere Ursache für die hohe Anzahl der Gegentreffer. „Löws Philosophie beinhaltet eben auch, dass die Spieler brenzlige Situationen auch im Abwehrbereich immer spielerisch lösen sollen. Es schadet bezüglich der Spiel-Variabilität aber auch nicht, wenn mal ein langer, gezielter Pass nach vorne gespielt wird. Mats Hummels macht das zum Beispiel bei Borussia Dortmund immer wieder sehr gut.“

Einen Stillstand der Entwicklung hat Kahn beim zweiten Innenverteidiger Per Mertesacker ausgemacht: „Wenn sich der Aufwärtstrend bei Jerome Boateng weiter fortsetzt, wird der Bayern-Spieler zukünftig im Abwehrzentrum eine feste Größe sein.“

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