Schnee auf der Schale! Bayern holt März-Meistertitel

Zum 24. Mal in der Klubgeschichte holt der FC Bayern die Deutsche Meisterschaft nach München. So früh wie noch nie ein Verein zuvor. Da es vor dem 3:1-Sieg bei Hertha BSC in der Hauptstadt hagelte, lag zum ersten Mal in der DFB-Historie sozusagen Schnee auf der Schale!

„Glückwunsch an alle für diese Riesensaison“, jubelte Bayern-Trainer Pep Guardiola erleichtert nach dem Schlusspfiff. „Vielen, vielen Dank an den Verein für diese Gelegenheit, hier zu sein und diese überragenden Spieler trainieren zu dürfen“, ergänzt der Katalane.

Bayern feiert mit Schnee auf der Schale! (Foto: www.facebook.com/FCBayern)

Bayern feiert mit Schnee auf der Schale! (Foto: www.facebook.com/FCBayern)

Sportvorstand Matthias Sammer sagte: „In allererster Linie gebührt das Lob dem Trainer und der Mannschaft. Nach der letzten erfolgreichen Saison haben wir sehr zielstrebig weiter gearbeitet und sind noch früher Meister als im letzten Jahr. Wir sind happy. Wir haben eine Konzentration und ein Momentum, das ist unglaublich. Wir haben im letzten Jahr etwas gebaut, ein Fundament mit starken Charakteren. Wir haben uns dann noch punktuell verändert und weiterentwickelt.“

Pep Guardiola weiter: „Ich bin zufrieden, dass wir es geschafft haben. Noch ein Titel für diesen Klub. Das ist wichtig. Glückwunsch an alle für diese Riesensaison. Wir werden zusammen Abendessen und zusammen feiern. Wenn man schon etwas Zeit hat, dann muss das auch genießen. Vielen, vielen Dank an den Verein für diese Gelegenheit, hier zu sein und diese überragenden Spieler trainieren zu dürfen. Wir haben 30 Minuten sehr, sehr gut gespielt, dynamisch, sehr einfach, innen und außen. Wir haben das Spiel kontrolliert, aber ein bisschen vergessen, zu attackieren.“

Keeper Manuel Neuer konstatierte: „Es ist zwar ein bisschen kalt draußen noch im März, aber man merkt, dass wir heiß sind und jedes Spiel gewinnen wollen. Wir sind glücklich und stolz, es ist etwas ganz Besonderes, wenn man so früh deutscher Meister wird. Wir haben den Schwung aus dem Sommer mit dem Triple-Sieg mitgenommen. Dass es so reibungslos weitergeht, da hätte wirklich keiner mit gerechnet.“

Herthas Trainer Jos Luhukay gratulierte den Bayern artig: „Die Art und Weise, wie Pep diesen Titel mit der Mannschaft gewonnen hat, ist sehr beeindruckend. Es ist unglaublich, was Bayern leistet. Pep strebt nach Perfektionismus. In der ersten halben Stunde habe ich gedacht: Die spielen mit ein oder zwei Mann mehr. Wir kamen nicht an den Ball. Es ist schwer. 1:0, 2:0. Da dachte ich: Hoffentlich wird das kein Schützenfest. Später konnten wir vielleicht sogar kurz an der Sensation, am 2:2, schnuppern. Nach dem 3:1 war das Spiel gelaufen.“

Auch Bundestrainer Joachim Löw trug sich ins Jubelbuch ein: „Die Meisterschaft zu einem so frühen Zeitpunkt einzufahren, ist eine unglaubliche Leistung des FC Bayern, zu der man alle Verantwortlichen des Vereins nur beglückwünschen kann. Gratulation an den FC Bayern, allen voran an Trainer Pep Guardiola! Er hat die Mannschaft noch mal weiterentwickelt, ihr in punkto Dominanz und Ballbesitz klar seinen Stempel aufgedrückt. Ich freue mich natürlich auch sehr für unsere Nationalspieler des FC Bayern – der Titel gibt ihnen weiteren Rückenwind. Wir haben ja gemeinsam in diesem Jahr auch noch große Ziele. Der FC Bayern hat alle Möglichkeiten, die Erfolge der vergangenen Saison zu wiederholen.“

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff freute sich mit: „Zu dieser Meisterleistung gratuliere ich allen Verantwortlichen des FC Bayern sehr herzlich. Der FC Bayern ist nicht nur aufgrund seiner sportlichen Leistung eine Top-Marke mit einem riesigen Bekanntheitsgrad in der ganzen Welt. Ich wünsche den Bayern, dass sie ihre starken Leistungen auch international weiter zeigen. Erfolge sind kein Automatismus, sondern das Ergebnis von disziplinierter Arbeit.“

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach befand: „Einen solch außergewöhnlichen Durchmarsch einer Mannschaft nach nunmehr 51 Jahren Bundesliga hätte sicher kaum jemand für möglich gehalten, auch ich nicht. Das ist der eindrucksvolle Beweis für die überragenden Leistungen des FC Bayern, es ist das Gemeinschaftswerk von Präsidium, Trainer und Mannschaft. Ich gratuliere dem FC Bayern München ganz herzlich zur Deutschen Meisterschaft.“ Jürgen Klopp, Trainer des Top-Konkurrenten Borussia Dortmund, kommentierte: „Das ist beeindruckend. Davor muss man den Hut ziehen, mit welcher Konstanz die Bayern die Leistung auf den Platz bringen und welche Gier sie haben.“

Die Schale bekommt der alte und neue Deutsche Meister allerdings erst am 10. Mai nach dem letzten Ligaspiel gegen den VfB Stuttgart in der Allianz Arena überreicht.

„Wir müssen feiern, das haben wir verdient“, gab Guardiola nach dem völlig ungefährdeten 3:1-Triumph bei Hertha den Startschuss für die Meister-Party. Danach wurde bis in die frühen Morgenstunden in der Berliner Kitty Cheng Bar gefeiert. Thomas Müller verließ den Club als Letzter gegen 5.15 Uhr. „Es muss auch mal raus!“, so Neuer, der das „wunderschöne Gefühl“ auskosten wollte.

Dante dagegen war „sehr, sehr stolz“, so stolz dass der Brasilianer im Stadion wie schon im letzten Jahr sein Trikot gegen eine Meisterschale aus Pappe eintauschte und über Megaphon seinen Gassenhauer („Wir holen die Meisterschaft!“) schmetterte. „Ein Traum ist für mich wahr geworden“, jubelte auch Jérôme Boateng. „Mit dem FC Bayern in meiner Heimat Deutscher Meister zu werden – das ist unglaublich!“

Arjen Robben war „richtig stolz darauf, wie viel Tempo wir reingelegt haben.“ Neuer ergänzte: „Wir wollten die Meisterschaft unbedingt hier in Berlin holen!“ Hertha-Coach Luhukay fasste die 1:3-Pleite seiner Truppe so zusammen: „In der ersten halben Stunde dachte ich: Die spielen mit ein oder zwei Mann mehr.“

„Besser geht’s nicht“, stellte Neuer fest. „Es ist etwas ganz Besonderes, im März schon Meister zu sein.“ Robben meinte, dass die Erleichterung sehr groß sei, „dass wir die Meisterschaft so früh klar gemacht haben“. Bastian Schweinsteiger hatte auch noch den Titel aus der letzten Saison im Kopf: „Das zu unterbieten, was wir im letzten Jahr geschafft haben, ist Wahnsinn!“

Und Robben weiß: „Wenn man Deutscher Meister wird, dann muss man einfach feiern!“
Doch es gab auch „warnende“ Stimmen „Die Saison ist noch nicht zu Ende“, erinnerte Dante an die Ziele, die noch vor den Bayern liegen. „Wir haben noch viel zu tun.“ Sammer war „glücklich und zufrieden. Trotzdem müssen wir im Rhythmus bleiben“. Boateng untermauerte die Meinung des Bayern-Machers: „Wir haben mit der Champions League und dem DFB-Pokal noch zwei Wettbewerbe, die wir ebenfalls positiv bestreiten wollen.“

Bayern-Coach Guardiola war selbstredend überglücklich zum ersten Mal mit dem FC Bayern München Deutscher Meister geworden zu sein! Nach dem Schlusspfiff gegen 21.49 Uhr reckte der Spanier beide Fäuste in den Berliner Nachthimmel.

„Für mich ist es das ein sehr spezieller Moment“, so der 43-jährige anschließend bei der Pressekonferenz im Bauch des Berliner Olympiastadions. „Ich bedanke mich bei Uli Hoeneß, bei Karl-Heinz Rummenigge, bei Matthias Sammer, die mir die Möglichkeit gegeben haben, diese überragenden Spieler trainieren zu dürfen.“

Sammer: „Ich kann nur betonen, dass es nicht so einfach war für Pep Guardiola, das von Jupp Heynckes im letzten Jahr Aufgebaute weiterzuführen und noch ein bisschen zu verändern. Wir haben mit Guardiola einen Trainer gefunden, der wunderbar zu diesem Klub und dieser Mannschaft passt. Er ist nicht nur ein guter Fachmann, sondern auch ein fantastischer Mensch.“

Auch die hochbezahlten Kicker des Triple-Siegers loben ihren Trainer in den höchsten Tönen. „Wir sind froh, dass wir Pep Guardiola haben. Er bringt uns weiter“, weiß Manuel Neuer. Teamkollege Toni Kroos: „Der Trainer ist unglaublich engagiert, akribisch und detailliert. Und dazu total menschlich und sympathisch. Es ist beeindruckend, wie er mit uns arbeitet.“

Kroos gab außerdem zu Protokoll, dass man bei Ballbesitz noch schneller umschalte. „Wir wollen direkt ins Gegenpressing und den Ball zurückgewinnen.“ Arjen Robben hat festgestellt, „dass wir noch mehr dominieren wollen, noch mehr Druck nach vorne machen“.
Kroos: „Als Trainer zu einer Mannschaft zu kommen, die gerade das Triple gewonnen hat, ist nicht einfach.“ Das feierte der Ästhet mit ein „bisschen Rotwein und ein bisschen Weißwein“.

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