Archiv des Autors: Uwe Jansen

Keine Sommer-WM in Katar

Im Interview mit der „Sport Bild“ hat FIFA-Boss Sepp Blatter jetzt angekündigt, dass man die Fußball-WM 2022 in Katar in den Winter verlegen müsse. Außerdem nahm er auch Stellung zum Boykottaufruf der WM 2018 und der Vergrößerung des Turniers sowie zur Einführung der neuen Nations League.

Sport Bild Interview mit Sepp Blatter

Sport Bild Interview mit Sepp Blatter

Dabei unterstreicht Blatter, dass er der ersten transkontinentalen Fußball-EM 2020 in 13 Städten viel Erfolg wünsche. „Ich finde trotzdem, dass eine EM in maximal zwei benachbarten Ländern die beste Lösung für die Fans ist“, so der 78-jährige FIFA-Funktionär. Bezüglich der Nations League, die 2018 von UEFA-Präsident Michel Platini für Nationalmannschaften eingeführt wird, sagt der Schweizer: „Ich glaube nicht, dass sich die UEFA dies gut überlegt hat. Denn so werden die internationalen Daten gegenüber anderen Erdteilen isoliert.“

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Bundesliga: Stets stupides Gesäusel nach Trainerwechsel

Wenn im Profifußball ein Trainerwechsel vollzogen worden ist, hört man von Profis und Funktionären stets stupides, branchenübliches Gesäusel.

Di Matteo ist Flüsterer und Fleißarbeiter (Repro: Uwe Jansen)

Di Matteo ist Flüsterer und Fleißarbeiter (Repro: Uwe Jansen)

Schon spannend, was beispielsweise Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes nach dem Debüt von Neu-Coach Roberto di Matteo in die Mikrofone der Reporter rehaugengleich rekapituliert: „Der Trainer ist ein ruhiger Typ, der klare Anweisungen erteilt, klare Vorstellungen hat und ein klares Spielsystem verfolgt. Er strahlt unheimlich viel aus. Er arbeitet sehr genau.

Wenn ich auf das Trainingsgelände fahre, ist schon alles für die nächste Einheit vorbereitet. Er hat einen klaren Plan vor Augen und teilt uns vor jeder Einheit mit, wo der Schwerpunkt liegen wird. Während des Trainings arbeiten wir sehr intensiv, lange und vielschichtig. Das Trainerteam gibt viele Ratschläge und Korrekturen und sagt, wenn etwas gut oder schlecht läuft. So weiß jeder, woran er ist. Es sind immer klare Ansprachen, an denen sich jeder orientieren kann.“ Interessant.

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Länderspiele: Kritik an RTL-Übertragung

Das „Handelsblatt“ aus Düsseldorf hat jetzt die Länderspiegelübertragungen von RTL analysiert und ist zu dem Entschluss gekommen, dass der Kölner Sender statt mit Fachwissen lediglich mit unprofessionellem Verhalten vor der Kamera, Peinlichkeiten und Phrasen aufwarte.

RTL-Kommentator Marco Hagemann (Foto: © RTL / Stefan Gregorowius)

RTL-Kommentator Marco Hagemann (Foto: © RTL / Stefan Gregorowius)

RTL berichte über Fußball nicht besser als ZDF und ARD, so der Autor. Experte Jens Lehmann passe zu zum momentan eher niedrigen Niveau der DFB-Elf. So habe der Zuschauer während der Halbzeitpause der Länderspiegel Übertragung bei RTL keinen Unterschied zwischen dem Privatsender auf der einen und ZDF und ARD auf der anderen Seite sehen können, Moderator Florian König hatte so nach einer langen Werbeunterbrechung die Höhepunkte der ersten Hälfte exakt 1 min lang zusammengefasst.

Dabei spielte RTL-Experte Jens Lehmann überhaupt keine Rolle, die zweite Werbeunterbrechung habe dann den Rest der fünfzehnminütigen Pause ausgefüllt. Glück für RTL: In den ersten 40 min hatte das Spiel kaum Highlights zu bieten. Die Kölner übertrugen am Dienstagabend das dritte von insgesamt 20 Qualifikationsspiel zur EM 2016 und WM 2018, für die Übertragungsrechte hat der Sender ca. 1 Million € auf den Tisch gelegt.

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FC Bayern: Diskussionen nach Landauer-Film

Gestern erinnerte die ARD in einem Spielfilm an Kurt Landauer, der beim FC Bayern die Basis für den innovativen Klub gelegt hat.

Bayerns vergessener Präsident Karl Landauer (Screenshot: fcbayern.de)

Bayerns vergessener Präsident Karl Landauer (Screenshot: fcbayern.de)

Karl-Heinz Rummenigge kickte zwischen 1974 und 1984 aktiv beim FC Bayern München gegen die Kugel. Nach Kurt Landauer gefragt, erklärt der Vorstandsvorsitzende immer noch, dass er den Namen zu seiner aktiven Zeit niemals zu Ohren bekommen hat.

Vor einem Jahr hat der erfolgreichste deutsche Fußball-Club Landauer dann postum die Ehrenpräsidentschaft verliehen. Landauer gilt mittlerweile als einer der wichtigsten Vorstandsmitglieder der Historie des FCB.

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Riegel-Rudi Gutendorf: Heldt hat zu meiner Zeit noch in die Hose gepinkelt!

Er ist 88 Jahre alt und coachte mit der Trainer-Lizenznummer 330 (bestand die Prüfung 1953 noch unter Sepp Herberger) in über 30 Ländern 54 Mannschaften und hat immer noch nicht genug: Riegel-Rudi Gutendorf wollte auf Schalke anheuern!

Rudi Gutendorf: Zwischen Schalke und Chile, Fidschi und Fudschi (Repro: Uwe Jansen)

Rudi Gutendorf: Zwischen Schalke und Chile, Fidschi und Fudschi (Repro: Uwe Jansen)

In der „Bild am Sonntag“ verrät Trainer-Weltenbummler Rudi Gutendorf, dass er Schalke seine Hilfe angeboten habe. „Aus meiner Sicht war Jens Keller für Schalke nicht groß genug“, so Gutendorf. „Er hat mir am Ende fast schon leid getan. In einem Brief habe ich Horst Heldt dann vor einem Monat meine Hilfe angeboten, aber keine Antwort bekommen. Der Heldt kennt mich wahrscheinlich gar nicht, weil er noch als Baby in die Hose gepinkelt hat, als ich schon auf Schalke erfolgreich war!“

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Angst vor Kollegen-Kanone: Bayers Ballermann Çalhanoğlu sagt Länderspiele ab

Er gehört zu den besten Freistoßschützen der Bundesliga, vielleicht sogar in Europa. Jetzt hat Bayer Leverkusens Ballermann Hakan Çalhanoğlu allerdings die beiden EM-Qualifikationsspiele der türkischen Nationalmannschaft am Freitag gegen Tschechien und am Montag in Lettland abgesagt.

Die Bild-Zeitung titelte „Türken-Zoff um Töre-Terror“

Die Bild-Zeitung titelte „Türken-Zoff um Töre-Terror“

Offiziell heißt es auf der Homepage von Bayer Leverkusen, dass Çalhanoğlu in Absprache mit dem türkischen Verband wegen einer Muskelverletzung nicht teilnehmen könne, auch Ömer Toprak werde aufgrund muskulärer Probleme nicht für die Türken auflaufen. Bayer-Manager Jonas Boldt: „Ihre Gesundheit lässt keinen Einsatz zu!“

Doch in Wahrheit hat Ballermann Çalhanoğlu wohl Angst vor der Kanone seines Kollegen Gökhan Töre.

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VfL Wolfsburg: VW-Aufträge nur für Sponsoren-Kohle

In der „Süddeutschen Zeitung“ wurde gestern darüber berichtet, dass der VW-Konzern oftmals nur Aufträge vergeben hat, wenn im Gegenzug dazu auch ein Sponsorenvertrag mit dem VfL Wolfsburg abgeschlossen worden ist. Dafür musste der Konzern jetzt 2 Millionen € Bußgeld berappen, ein langwieriger Prozess wird dadurch verhindert.

VfL Wolfsburg: VW-Aufträge nur für Sponsoren-Kohle (Repro: Uwe Jansen)

VfL Wolfsburg: VW-Aufträge nur für Sponsoren-Kohle (Repro: Uwe Jansen)

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat der Volkswagen AG ein Bußgeld aufgebrummt, es hätte auch den Einkaufsvorstand Franciso Javier Garcia Sanz persönlich treffen können. Garcia Sanz, der in der Autokonzernhierarchie der Wolfsburger nach Aufsichtsratsboss Ferdinand Piëch und Vorstandschef Martin Winterkorn die Nummer drei ist, wird jedoch von Justitia verschont.

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Wontorras Doppelpass mit Bruchhagen

Für fast jeden Fußballfan, der nicht in die Kirche geht, ist der Sonntagmorgen trotzdem eine heilige Kuh, da er sich um 11 Uhr vor die Flimmerkiste setzt und den Sport1-Doppelpass guckt. Hier werden auf Stammtischniveau schlechte Witze gemacht und über Fußball gestritten, diskutiert, ein Laber-Event par exellence.

Doppelpass: Wontorra und Bruchhagen (Foto: Uwe Jansen)

Doppelpass: Wontorra und Bruchhagen (Foto: Uwe Jansen)

Für kalkfahle Kalauer ist besonders Moderator Jörg Wontorra bekannt. Bei unserem Besuch im Kempinski Airport Hotel München will Wonti während des Warm up die Zuschauer mit miesen Scherzen unter der Gürtellinie einfangen und betitelt z.B. die schwangere Aufnahmeleiterin als „dicke Frau“. Hahaha! Schenkelklopfer! Der ganze Laden biegt sich vor Lachen.

Auf welchem Niveau, wie ehrlich und aufrichtig und mit welchen Voraussetzungen beim Doppelpass wirklich diskutiert wird, zeigt sich dann in der Sendung vom vergangenen Sonntag. Da war unter anderem Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen zu Gast, der zum Stammensemble des Doppelpass gehört wie weiland Schauspieler Dirk Galuba zum Derrick-Aufgebot. Mit Moderator Wontorra ist Bruchhagen nämlich nicht nur über die Gofus (Golfspielende Fußballer) bestens befreundet. Folgerichtig duzt der Heribert auch den Wonti, Wontorra hält krampfhaft am geschäftigen Sie fest.

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FC Bayern: Guardiola unter Druck!

Im Moment erinnert beim FC Bayern vieles an die Zeit unter Tainer Louis van Gaal. Auch wenn der niederländische Coach durchaus Erfolge vorzuweisen hatte (Double und Champions League Finale 2009/10), blieben am Ende die negativen Attribute hängen.

Viele Spieler waren unzufrieden, dies ist auch jetzt unter Startrainer Pep Guardiola so. Exemplarisch dafür stehen Bastian Schweinsteiger, Javier Martínez, Thomas Müller und Franck Ribéry. Bei 0:4-Schlappe gegen Real Madrid ignorierte Schweinsteiger geflissentlich die Anweisungen seines Trainers, weiter ins Zentrum zu rücken. Hat der oft verletzte Nationalspieler keinen klassischen Defensivspieler wie er Martínez neben sich (was in der letzten Saison sehr erfolgreich war), kann er seine herausragenden Qualitäten in der Balleroberung und im Spielaufbau nicht unter Beweis stellen.

Guardiola gab nach dem Champions-League-Aus gegen die Königlichen kleinlaut zu: „Das Mittelfeld mit Schweinsteiger und Kroos war ein Riesenfehler von mir, nur mit Basti und Toni konnten wir diese Konterspieler von Real nicht kontrollieren.“ Das Denkmal des erfolgreichsten Fußballtrainers mit 14 Titeln in vier Jahren scheint zu bröckeln. Intern wird ihm vor allem zur Last gelegt, dass er die Bundesliga-Saison nach der frühsten Meisterschaft aller Zeiten im März ohne Not für beendet erklärte, um so einen Leistungs- und Konzentrationsabfall in Kauf zu nehmen. Matthias Sammer monierte zudem ob der vielen trainingsfreien Tage die „Kuscheloase“ FC Bayern sowie nach der 0:1-Hinspielpleite in der spanischen Kapitale: „Mit unserer Dominanz haben wir das Spiel beherrscht, aber nicht das Ergebnis.“

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Nach 0:3-Pleite bei Real: Wieder TV-Zoff mit Klopp

Es ist fast wie bei Michael Ende: Eine unendliche Geschichte! Oder doch nur ein Running Gag?! Am Mittwochabend nach der 0:3-Hinspielpleite im Champions League Viertelfinale bei Real Madrid gab es wieder TV-Zoff mit BVB-Coach Jürgen Klopp. Klopp ärgert sich über eine Frage von ZDF-Moderator Jochen Breyer, der es nach der Schmach wagt den ehemaligen TV-Bundestrainer des Zweiten zu fragen: „Die Sache ist durch, oder?“

Klopp keift daraufhin zurück: „Wie könnte man mir denn Geld überweisen für meinen Job, wenn ich hier stünde und sagen würde: die Sache ist durch. Ich möchte hier nicht im ZDF-Studio schon wieder mit irgendjemandem aneinandergeraten. Aber auf eine dumme Frage kann man auch doof antworten.“ Danach knallt Klopp das Mikro auf den Tisch und lässt Breyer sowie den ZDF-Experten Kahn wie Schulbuben stehen.

Immer wieder ZDF-Zoff mit Klopp (Mitte): Moderator Jochen Breyer (l.) und Experte Oliver Kahn (Foto: www.facebook.com/ZDFsport)

Immer wieder ZDF-Zoff mit Klopp (Mitte): Moderator Jochen Breyer (l.) und Experte Oliver Kahn (Foto: www.facebook.com/ZDFsport)

In der Bild-Zeitung zeigt ZDF-Mann Breyer Größe und entschuldigt sich bei Klopp: „Das war eine dämliche Frage. Ich würde sie so nicht nochmal stellen. Ich kann Klopp verstehen.“ Der ergänzt: Da wird etwas gesagt, was ich in dem Moment nicht verstehe, und wenn ich keinen Ruhepuls habe, dann nicht richtig einordnen kann. Ich hätte auch sagen können: ‚Ja das stimmt‘ – und wäre einfach gegangen. Aber das kann ich anscheinend nicht.“

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