1. FC Nürnberg: Wiesinger nach 0:5-Pleite entlassen

Der 1. FC Nürnberg hat nach der 0:5-Pleite gegen den Hamburger SV vom Sonntag Trainer Michael Wiesinger beurlaubt! Auch Ex-Coach Felix Magath wird als Nachfolger diskutiert.

Wiesinger durfte lediglich 287 Tage als Bundesliga-Chefcoach für den Club arbeiten, der 40-jährige wurde noch am Montagabend entlassen. Um 20.37 Uhr erklärte der Club via Twitter: „Michael Wiesinger und Armin Reutershahn beurlaubt!“ Der Aufsichtsrat und Vorstand der Nürnberger hatten seit Nachmittag über Wiesingers Zukunft die Köpfe zusammengesteckt. U23-Trainer Roger Prinzen wird den neunfachen Deutschen Meister bis zur Präsentation eines neuen Coaches trainieren.

Gerüchten zufolge soll auch Felix Magath einer der Nachfolgekandidaten sein, seit seiner letzten Trainerstation in Wolfsburg (Entlassung im Oktober 2012) ist der 60-jährige arbeitslos. Magath wohnt in München und war bereits in der Saison 1997/98 Trainer der Franken. Zuletzt lehnte der ehemalige Weltklasse-Mittelfeldspieler Angebote von 1860 München und dem HSV ab.

Rund um den Valznerweiher wird aber auch der Name Christian Gross als Nachfolger Wiesingers genannt, der Schweizer arbeitete zwischen Dezember 2009 und Oktober 2010 als Trainer beim VfB Stuttgart. Wiesinger übernahm die Club-Mannschaft am 24. Dezember 2012, nachdem Dieter Hecking überraschend zum VfL Wolfsburg gewechselt war, Wiesingers Kontrakt lief noch bis 2015.

Der Ex-Profi hatte in der Rückrunde der letzten Spielzeit satte 24 Zähler geholt und schaffte mit dem FCN immerhin Platz 10, was an der Noris als Riesenerfolg gefeiert worden war. Die Cluberer wollten sich in dieser Saison einer Konsolidierung unterziehen, doch bislang lief nichts nach Plan. In der ersten DFB-Pokal-Runde scheiterten die Nürnberger an Zweitligist Sandhausen, in der Bundesliga sprangen in acht Partien lediglich fünf Unentschieden und nur kein Sieg heraus. So schlecht waren die Nürnberger zuletzt vor 27 Jahren in einer Saison gestartet.

Jetzt zogen die Verantwortlichen um Sportvorstand Martin Bader nach Tabellenplatz 16 und anhaltender Talfahrt die Reißleine. Zwischen 1993 und 1999 war Wiesinger aktiver Profi in Nürnberg und trainierte ab 2011 die U23 des Clubs. Er ist nach Bruno Labbadia (VfB Stuttgart) und Thorsten Fink (Hamburger SV) der dritte Coach, der in dieser Saison bislang den Laufpass erhalten hat.

Wiesinger hatte nach der HSV-Klatsche darum gebeten, jetzt erst einmal nachdenken zu wollen: „Es geht hier nicht um meine Person, der Verein muss wieder in die richtige Spur geraten. Ich kann auch die ‚Wiesinger-Raus‘-Rufe der Zuschauer nachvollziehen, ich habe nach so einem Spiel als Trainer natürlich keine Argumente mehr.“

Sportchef Martin Bader erklärte nach dem Debakel: „Nach diesem richtigen Rückschlag gegen den HSV müssen wir unsere Situation genau anschauen und aufarbeiten, ob etwas dabei kaputtgegangen ist, was man nicht mehr kitten kann…!“

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