DFB will Strafe für die T-Shirt-Botschaften

In letzter Zeit haben die T-Shirt-Botschaften im Profifußball Überhand genommen. So gedachte beispielsweise Eintracht Frankfurts Haris Seferovic auf einem T-Shirt unter dem Trikot dem Gewaltopfer Tugce A., während Kölns Stürmer Anthony Ujah eine Anti-Rassismus-Botschaft auf dem Unterhemd präsentierte.

DFB will Ende der T-Shirt-Botschaften! (Foto: Jens Bredehorn  / pixelio.de)

DFB will Ende der T-Shirt-Botschaften! (Foto: Jens Bredehorn / pixelio.de)

 

 

Zu viel des Guten für den Deutschen Fußballbund (DFB), der die Bundesligaspieler in Zukunft bestrafen will, wenn sie auf dem Kleidungsstück unter dem Trikot dem Publikum Botschaften zeigen. Der Verband will deshalb in den nächsten Tagen alle Kicker bzw. ihre Clubs anschreiben, um das Verbot persönlicher Botschaften zu signalisieren.

Nach dem publikumswirksamen Textil-Signal von Seferovic bzw. Ujah in der Fußball Bundesliga ist die Toleranzgrenze des DFB überschritten. Der Kölner Torjäger und sein Kollege vom Main sollen von der neuen Sanktion allerdings noch nicht betroffen sein.

Nach seinem Tor zum 1:0 gegen den FC Augsburg hatte Ujah sein Trikot nach oben gezogen und die Anti-Rassismus-Botschaft, die sich auf seinem Leiberl befand, den Fans präsentiert. Nach eigenen Angaben leidet der DFB allerdings kein Verfahren gegen den Stürmer ein, obwohl dies nach den Regeln des Internationalen Fußballverbandes (FIFA) gängige Vorschrift wäre.

Frankfurts Seferovic hingegen hatte eine Botschaft gezeigt, die als Gedenken an Tugce A. dienen sollte, die durch eine Gewalttat in Offenbach ums Leben gekommen war. Auch dies hatte der DFB noch toleriert. Das aber soll jetzt ein Ende haben.

DFB-Chefankläger Anton Nachreiner erklärte in der Bild-Zeitung, dass man spätestens zu Beginn der Rückrunde an die Vereine ein Schreiben verschicken werde, um diese Dinge zu stoppen. „Der Verband will dabei an die FIFA-Regel erinnern, nach welcher Spieler weder persönliche noch religiöse oder politische Botschaften präsentieren dürfen“, so Nachreiner. Ein Spieler, der sich nicht an diese Regel hält, werde normalerweise vom Ausrichter des entsprechenden Wettbewerbs sanktioniert.

Ich finde, dass der DFB falsch handelt. Früher war es sinnvoll, da war es auch noch ein edles Heldenstück, den Sport frei von externen Konflikten und unpolitisch zu halten. Doch mittlerwile passt das nicht mehr in die heutige Zeit, da das Motto „Es kommt auf die Botschaft an gilt!“

Der DFB wird vom allgemeinen Abbau rechtsstaatlichen Denkens zu Gunsten einer Gesinnungsjustiz nicht verschont, weshalb die Zeitgeistregel lauten muss: Stimmen die zu Twitter-User zu, darf die Botschaft gesendet werden, erfolgt allerdings ein Shit-Storm, muss es für den Spieler eine harte Bestrafung gehen. Das ist natürlich weder gut noch richtig, aber so wurde der Zeitgeist noch nie gestoppt…

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