Hannover 96: Slomka-Aus besiegelt!

Nach der gestrigen 1:2-Pleite gegen den SC Freiburg wird die Luft für Hannovers Trainer Mirko Slomka immer dünner. Im Pay-TV von „Sky“ bemühte 96-Sportmanager Dirk Dufner am Samstag nach der Schmach die branchenüblichen Floskeln.

„Es wäre unehrlich zu sagen, wenn man offene Gespräche führt und alles analysiert, dass man das Ergebnis schon kennt“, so Dufner. „Dass wir eigentlich gerne weitermachen wollen, steht außer Frage. Es wird ein völlig ergebnisoffenes, langes Gespräch.“ Übersetzt heißt das eigentlich, dass die Tage von Slomka gezählt sind.

HDI-Arena Hannover: Für Mirko Slomka bald kein Arbeitsplatz mehr...(Foto: Birgit Winter  / pixelio.de)

HDI-Arena Hannover: Für Mirko Slomka bald kein Arbeitsplatz mehr…(Foto: Birgit Winter / pixelio.de)

Passend dazu erklärte der Manager Sonntagmittag auf Sport1: „Wenn wir klar sagen würden, dass wir mit ihm weitermachen wollen, wäre das nicht die Wahrheit. Die Entscheidung soll zeitnah fallen, aber wir wollen uns nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Wir wollen eigentlich mit Slomka weitermachen. Man muss aber auch den Mut haben, einen Schnitt zu machen.“ Das Slomka-Aus ist also besiegelt. Das letzte Wort hat hier allerdings Klub-Präsident Martin Kind. Der hatte unter der Woche Slomka den Rücken gestärkt. „Ja, ich habe mit Slomka und Dufner zusammengesessen“, verriet Kind.

Wir haben geplant, was wir in der Winterpause machen wollen, Zu- und Abgänge, mögliche Veränderungen im Stab besprochen. Mirko Slomka ist und bleibt dabei ein wichtiger Mann. Wir werden jetzt in Ruhe alles analysieren. Es gibt bei uns im Moment keine aktuelle Trainerdiskussion.“ Das könnte sich schnell ändern. „Bewusst habe ich noch nicht Kontakt mit anderen Trainern aufgenommen. Ich schwöre, ich habe bisher mit keinem Einzigen gesprochen.“

Auch hier folgt jetzt ein Umdenken, Kind ging nach der Freiburg-Niederlage deutlich auf Distanz zu Slomka. „Freiburg hat einige Fragestellungen vertieft“, so der 96-Boss am Sonntag bei „Sky“: „Wir haben gegen Freiburg gespielt, nicht gegen Bayern München. Wir werden jetzt in den nächsten Tagen noch einmal eine offene Analyse durchführen. Ich würde aber ungern die Analyse vor der Kamera durchführen.“

Mirko Slomka selbst ist auf alles gefasst. „Ich gehe grundsätzlich davon aus, mit Hannover 96 in die Rückrunde zu gehen, weil wir gut zusammenarbeiten. Wir haben diese Woche schon ein bisschen analysiert und müssen das sicher noch weiter fortführen, um zu sehen, was für Maßnahmen wir für die Rückrunde ergreifen müssen.

Wir hatten nicht nur auswärts unsere Schwächen, sondern haben auch zuhause einiges liegen gelassen, wie zum Beispiel beim 1:4 gegen Hoffenheim in einem kuriosen Spiel. Es gibt viel zu arbeiten über die Weihnachtsfeiertage und zum Jahreswechsel, aber wir müssen erstmal dieses Spiel heute verdauen und schauen, dass wir die Spieler trotzdem mit einem guten Gefühl in die Pause schicken, damit sie danach aufgeräumt zurückkehren.“

Zum Spiel meinte der Coach: „Wir hatten einen guten Start, zwei gute Chancen zur Führung. Unser Rückstand resultierte aus einem Fehler, das 2:0 war dann unglücklicherweise Abseits. Die Dinge liefen in die falsche Richtung. Unser Tor kam zu spät, weil Freiburg nach der Pause clever war, das Ergebnis gut verwaltet hat. Unter dem Strich ist das zu wenig. Wir müssen in der Winterpause die richtigen Entscheidungen und Maßnahmen treffen, um dann voll anzugreifen.“

Freiburgs Trainer Christian Streich befand: „Man hat früh gemerkt, dass wir nicht frei sind. Der Unterschied war heute, dass wir die erste Chance zum ersten Tor genutzt haben, auch wenn dann das zweite Tor glücklich war. Nach dem Wechsel haben wir es gut gemacht. Heute waren wir die Glücklicheren. Und haben gekämpft wie immer.“

Und Freiburgs Mittelfeldspieler Julian Schuster konstatierte: „Jetzt können wir uns voll auf die Bundesliga konzentrieren, es gibt keine Ausreden mehr. Wir sind froh, dass wir heute die Punkte geholt haben. Jetzt gehen wir in den Urlaub und dann haben wir eine gute Vorbereitung und hauen dann alles rein, damit wir unser Ziel wieder erreichen.“

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