HSV: Trainer Thorsten Fink entlassen

Nach nur fünf Spieltagen hat der Hamburger SV seinen Trainer Thorsten Fink entlassen. Im Anschluss an die 2:6-Pleite bei Borussia Dortmund zog der Vorstand der Hanseaten die Reißleine.

„Grundsätzlich habe ich eigentlich immer einen langen Atem“, erklärte HSV-Vorstandsboss Carl Jarchow. „Wir erwarten im Vorstand allerdings schon, dass gewisse Dinge auch umgesetzt werden. In Dortmund hat sich das Hoffenheim-Debakel wiederholt, unser Schwachpunkt ist die Defensive. Diese Fehler müssen wir sofort abstellen.“

In fünf Spielen kassierte der HSV 15 Gegentore, dem 1:5 vor heimischer Kulisse gegen 1899 Hoffenheim folgte jetzt am Samstag das 2:6 im Dortmunder Signal-Iduna-Park. Jarchow: „Mannschaften wie Eintracht Braunschweig oder Werder Bremen, die mit Sicherheit unsere Kragenweite besitzen, haben vorgemacht, wie man weniger Treffer bekommt.“ Bremen schluckte einen Treffer bei den Westfalen, Aufsteiger Braunschweig deren zwei.

HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer machte auch taktische Fehler beim Ex-Trainer aus, so startete Fink beim BVB mit einem Dreier-Defensivsystem und stellte nach 20 min wieder auf Viererkette um, die Verwirrung der eigenen Abwehrecken war perfekt: „Es war vielleicht ein Risiko, mit Dreierkette zu agieren“, ärgerte sich Kreuzer.

Moniert wird allerdings auch Finks Mannschaftsführung. Anstatt das Auslaufen der Mannschaft am Sonntagvormittag zu betreuen, flog Fink zu seiner Familie nach München. Kreuzer erklärte gegenüber dem Sender Sky Sport News HD am Montag, dass dies ein ziemlich unglücklicher Zeitpunkt gewesen sei:

„Darüber werden wir nochmal sprechen müssen.“ Schon nach dem Hoffenheim-Desaster sorgte Fink für Kopfschütteln beim Vorstand, da er seinem kickenden Personal trotz der peinlichen Pleite zwei Tage Urlaub gab. Nach Bauerntheater klingt auch die Posse um die zunächst suspendierten Michael Mancienne und Slobodan Rajkovic, die Fink begnadigen wollte. Hier musste Sportchef Kreuzer ein Machtwort sprechen: „Beide werden für den HSV kein Spiel mehr machen!“ Rumms!

Gegen Werder Bremen beim Nord Derby am Samstag wird HSV-Allzweckwaffe Rodolfo Esteban Cardoso den Trainerposten übernehmen. Der eigentliche U23-Coach war schon 2011 nach der Entlassung von Michael Oenning für zwei Spiele eingesprungen.

Thorsten Fink hingegen wollte keine schmutzige Wäsche waschen und verriet dem Radiosender NDR 90,3: „Ich bin stolz, dass ich beim HSV zwei Jahre arbeiten durfte, ich habe einen tollen Verein trainieren dürfen. Die Mannschaft kann ihre Ziele noch erreichen.!“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert