Matthias Sammer: Dortmund fährt auf Mitleidsschiene

Für Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer haben die BVB-Klagen über die Verletztenmisere viel mit Understatement zu tun. „Ich habe gelernt, die Dinge so anzunehmen wie sie sind und damit umzugehen“, erklärte Sammer im Sky-Interview.

„Deshalb würde ich so eine Diskussion wie sie rund um die beiden Testländerspiele entstanden ist, wen der Bundestrainer alles schonen soll, nicht in den Mittelpunkt stellen. Schließlich ist die Nationalmannschaft für die Spieler auch immer ein wichtiger Bestandteil. Natürlich ist das ein sportlicher Verlust, wenn Hummels, Schmelzer und Subotic ausfallen. Aber das hat auch viel mit Psychologie und Taktik zu tun.

Die Dortmunder haben jetzt die Rolle des angeschlagenen Boxers eingenommen und sehen sich in einer fast aussichtslosen Lage. Sie fahren hier auf der Mitleidsschiene. Das ist uns gar nicht recht, da sie nach vorne immer noch gut besetzt sind und die volle Kapelle spielen werden. Wir müssen uns taktisch anders verhalten als im Supercupfinale. Außerdem wird die ganze Emotionalität und die Klaviatur, die jetzt bezüglich der Verletzten gespielt wird, den BVB noch mal enger zusammenschweißen. Aber wir sind Bayern München und wollen das Spiel natürlich gewinnen!“

Zu Mario Götzes Rückkehr in die Höhle des Löwen, ins Stadion seines Stammvereins, meint Sammer, dass der Mittelfeldstar davon nicht belastet werde. „Mario ist im Kopf reif genug, um das zu verdrängen und damit umzugehen. Natürlich begleiten wir einen 21-jährigen auch auf diesem Weg. Doch was soll passieren? Dass er von den Fans beschimpft wird? Für mich war sowas früher sogar noch leistungssteigernd!“

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