Nur 2:2: BVB patzt gegen Augsburg

Borussia Dortmund ist enttäuschend in die Rückrunde der Bundesliga gestartet. Gegen den FC Augsburg reichte es am 18. Spieltag im heimischen Signal Iduna Park lediglich zu einem 2:2-Unentschieden.

Für BVB-Kapitän Sebastian Kehl war das Remis mit einer Pleite geleichzusetzen. „Das fühlt sich wie eine Niederlage an“, konstatierte Kehl auf bvb.de. „Wir hatten uns sehr viel vorgenommen, wollten endlich wieder in einem Heimspiel drei Punkte einfahren. Auf der einen Seite haben wir phasenweise sehr gut gespielt, auf der anderen Seite haben wir vor den Gegentoren Fehler gemacht und insgesamt wieder einige Chancen liegen lassen. Wir wussten, dass Augsburg sehr guten Fußball spielen kann. Das haben sie auch umgesetzt, deswegen ist der Punkt sehr bitter für uns.“

Kehl war mächtig angefressen ob der Darbietung seiner Mannschaft. „Zufrieden können wir mit dem Spiel nicht sein. Wir wollten unbedingt wieder ein Heimspiel gewinnen, dementsprechend ist die Enttäuschung sehr groß. Die Tore sind nach Standardsituationen gefallen, die wir in der Winterpause trainiert haben. Aber das steht jetzt nicht im Vordergrund. Wir haben es nicht geschafft, dominant zu spielen. Wir konnten unser Spiel nicht über 90 Minuten durchdrücken. Die Gründe dafür müssen wir jetzt analysieren. Im nächsten Match gegen Braunschweig müssen wir uns deutlich besser anstellen, um in der Tabelle oben dran zu bleiben.“

Zu der schweren Verletzung von Jakub Blaszczykowski meinte Kehl: „Der Kreuzbandriss sowohl für ihn als auch für die ganze Mannschaft unheimlich bitter. Er ist ein wahnsinnig wichtiger Spieler. Das kam zu allem Überfluss auch noch dazu, von daher war es kein toller BVB-Tag.“

Auch Dortmunds Trainer Jürgen Klopp machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: „Je länger das Spiel dauerte, umso mehr hat meine Mannschaft verkrampft. Es wurde nicht besser, sondern immer schlimmer. Zum Schluss war es sogar wild. Der Gegner hat das gut gemacht. Uns ist heute komplett die Leichtigkeit abgegangen. Wir waren richtig heiß, das war auch eine zunächst eine gute Anfangsphase von uns. Da haben wir gesehen, dass wir uns viel vorgenommen haben. Das kann auch mal zu Verkrampfung führen. Und trotzdem: Wir hatten unglaubliche Torchancen, haben uns toll durchgespielt, durchgesetzt. Die Möglichkeiten waren da. Aber in den Momenten, in denen wir uns dann durchspielen, dürfen wir durchaus selbstbewusster sein. Bei beiden Gegentoren müssen wir anders stehen, auch, um Marcel Schmelzer zu helfen, der zweimal überlaufen wird. Wir müssen deutlich weniger Gegentore kassieren, da müssen wir auch ran. Das ist kein Traumstart, es ist weit davon entfernt. Damit müssen wir umgehen, auch wenn es sich sehr bescheiden anfühlt.“

Klopp vermisste ferner die Leichtigkeit im Spiel seiner Elf: „Dahin muss man sich zurückkämpfen. Die Mannschaft wollte unbedingt, und dann ist das Gegenteil dabei herausgekommen. In den letzten drei Wochen habe ich richtig viele gute Trainingseinheiten gesehen. So verkrampft habe ich die Mannschaft dabei nie erlebt. Wir werden jetzt aber nicht in Braunschweig mit bunten Kappen auflaufen. Es gibt viele Hinweise, viele Dinge, mit denen wir arbeiten können.

Bitter ist natürlich auch die Verletzung von Jakub Blaszczykowski. „Sie überschattet alles. Wenn der Doc sofort das Zeichen zum Auswechseln gibt, dann ist klar, dass mehr passiert ist. Und bei uns in dieser Saison erst recht. Konkreter möchte ich nicht werden; ich habe noch Hoffnung, dass es kein Kreuzbandriss ist. Der Kernspin-Termin am Sonntag um 10 Uhr wird Klarheit bringen. Um mögliche Transfers habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, würde aber aus dem Bauch heraus sagen: Nein.“

Glücklich waren naturgemäß die Augsburger, die mit einem Punkt im Gepäck die Rückreise nach Schwaben antraten. Andre Hahn: „Wir sind zweimal zurückgekommen, sind gelaufen, haben gekämpft und auch gut Fußball gespielt und sind jetzt sechsmal in Folge ungeschlagen. Das war ein richtig guter Start in die Rückrunde.“

Daniel Baier bekannte: „Wenn man beim BVB einen Punkt holt, nachdem man zweimal zurückgelegen hat, zeigt das, welche tolle Moral unsere Mannschaft hat. Wir haben zwei Tore richtig gut herausgespielt, viel Ballbesitz gehabt und immer an unsere Chance geglaubt.“

Tobias Werner jubelte: „Wahnsinn, welche Geschichten der Fußball schreibt. Dass Dong-Won Ji einmal mit uns trainiert und dann nach einer Minute trifft, ist sensationell. Endlich haben wir mal beim BVB einen Punkt mitgenommen. Der war verdient, auch wenn Dortmund mehr Chancen hatte.“

Und FCA-Coach Markus Weinzierl verriet: „Als das 1:2 fiel, hat wahrscheinlich jeder gedacht das Spiel ist entschieden. Doch wir haben immer ans uns geglaubt und sind nochmal zurückgekommen.“

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