Peinliche Knappen-Posse: Keller bleibt bis Saisonende Schalke-Trainer!

Die peinliche Posse um Schalke Trainer Jens Keller geht weiter. Tagelang hatten unterschiedliche Zeitungen (vor allem die „Bild“) darüber berichtet, dass sich die Königsblauen bereits mit Werder Bremens Ex-Trainer Thomas Schaaf einig seien. Schaaf solle Keller zur Rückrunde ablösen.

Heute überschlugen sich dann unterschiedliche Schalker „Leit-Medien“ wie die Bild-Zeitung (Redaktion Ruhrgebiet), die „WAZ“ und die „Ruhr Nachrichten“, um bezüglich der Personalie Schaaf kräftig zurück zu rudern. Denn am späten Montagabend soll der Schalker Aufsichtsrat entschieden haben, mit Keller doch bis Saisonende weitermachen zu wollen.

Die Bild-Zeitung spricht sogar von einem „Königsblauen Weihnachtswunder“. Der Axel-Springer-Gazette hatte Keller am Montag noch erklärt: „Ich habe das Gefühl, dass ich weiter unter Druck bin. Ich freue mich über jeden Tag, den ich hier bin. Hätte er eh keiner gedacht, dass ich so lange bleibe.“ Der 43-jährige ist jetzt ein Jahr im Amt, dass er weitermachen darf, soll aber erst im Januar offiziell verkündet werden. Schalke-Boss Clemens Tönnies in der „Bild“: „Nach dem Spiel in Nürnberg werden wir uns wie geplant beraten und entscheiden.

Dabei sollen Tönnies und Schalkes Sport-Vorstand Horst Heldt in Geheimverhandlungen bereits einen Drei-Jahresvertrag bis 2017 mit Schaaf ausgehandelt haben, dieser Kontrakt sollte ein Gesamtvolumen von über 10 Millionen € beinhalten. Dann soll Schaaf weiter gepokert haben, Schalke zog die Notbremse, der Aufsichtsrat will den Club noch stärker als in der Vergangenheit konsequent konsolidieren.

Zur Rückrunde hätte man Schaaf zudem noch aus dessen laufenden Werder-Vertrag (bis Juni 2014) herauskaufen müssen, insgesamt soll Schaaf ein Monatssalär von rund 170.000 € bekommen. Schaaf wollte von den üppigen Bremer Bezügen wohl nicht runter, der Schalker Aufsichtsrat hingegen machte das Geschacher am Montag nicht mit, als es auf der Geschäftsstelle um wichtige sportliche und finanzielle Weichenstellungen ging.

Natürlich wurden die Spekulationen um Coach Keller auch immer wieder durch die Schalker Vorstandsetage genährt, denn selbst nach dem Sieg gegen den SC Freiburg am Sonntag konnte sich z.B. Heldt nicht zu einem bedingungslosen Pro-Keller durchringen: „Es bleibt dabei, dass wir nach dem Spiel in Nürnberg Bilanz ziehen werden“, so Heldt. „Dann werden wir eruieren, was gut und schlecht war und was wir besser machen müssen. Es geht nicht in erster Linie um den Trainer, aber der Trainer ist der Hauptverantwortliche. Ich habe aber nie gesagt, dass Jens zum Trainingsauftakt am 3. Januar nicht auf dem Platz stehen wird.“

Im „Weser-Kurier“ verriet der Vorsitzende der Bremer Geschäftsführung Klaus Filbry, dass er davon ausgehe, „dass man Kontakt mit uns aufnimmt, wenn die Sache auf Schalke entschieden ist. Wir sind gesprächsbereit.“ Kein Wunder, schließlich wären die streng kalkulierenden Hanseaten froh, Schaaf von der Gehaltsliste streichen zu können.

Ein Machtwort sprach aber auch S04-Ehrenpräsident Gerd Rehberg: „Auf Schalke wird es in der Winterpause keinen Trainerwechsel geben.“ Überhaupt trauen Experten Schaaf den Job im Haifischbecken Gelsenkirchen kaum zu. Zu viele Fallstricke, der 52-jährige sei ferner zu harmoniebedürftig, heißt es auch aus dem Umfeld von Werder Bremen. So sind schon einige prominente Fußballlehrer am notorisch unruhigen Schalker Umfeld gescheitert.

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