Pep Guardiola: Dortmund hat beste Mannschaft der Welt!

In der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spitzenspiel bei Borussia Dortmund im Signal Iduna Park (Anstoß 18.30 Uhr) hat Bayern-Trainer Pep Guardiola in höchsten Tönen vom letztjährigen Champions-League-Finalisten geschwärmt.

„Im Umschaltspiel haben die Dortmunder die beste Mannschaft der Welt“ meint Guardiola.  „Wenn sie kontern, machen sie das gleich mit sechs, sieben Spielern. Real Madrid zum Beispiel kontert nur mit drei Spielern, mit Ronaldo, Di Maria oder Özil.“

Der ehemalige Trainer des FC Barcelona sieht seine Mannschaft aber noch lange nicht in Topform. „Das ist noch nicht meine Mannschaft, die Mannschaft ist noch nicht gut. Wir brauchen noch Zeit. In Barcelona habe ich 14 Jahre gearbeitet, hier kannten die Spieler mich und ich kannte die Spieler. Beim FC Bayern ist das noch nicht der Fall, aber daran arbeiten wir jeden Tag. Ich kann nicht sagen, wann die Mannschaft alles so umsetzt, wie ich mir das vorstelle, das muss man abwarten.“

Guardiola wurde auch zu den Vergleichen mit dem Clásico in Spanien zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid befragt. „Ich habe schon 1.000 von Millionen Clásico erlebt. In Deutschland ist es mein erster Klassiker. Das lässt sich nicht vergleichen.“

Die Bayern wollen natürlich Revanche für die Sommer-Pleite im Supercupfinale, Guardiola will damals in der Kabine bei einigen seiner Spielern Furcht in den Augen entdeckt haben. „Nein, Angst haben wir nicht! Die Mannschaft spielt immer mutig und mit Herz. Das hat sie auch schon unter meinen Vorgängern Jupp Heynckes und Louis van Gaal gemacht. Sie ist unglaublich mutig.“

Eine hohe Meinung hat Guardiola auch von seinem Gegenüber, Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. „Jürgen gehört zu den besten Trainern der Welt, es ist unglaublich, was er in den letzten Jahren in Dortmund bewegt hat. Man kann bei Spielen von Borussia Dortmund immer sofort erkennen, dass das Spiel die Handschrift des Trainers trägt. Deshalb habe ich großen Respekt vor Jürgen Klopp.“

Thematisiert wurde auch der Umstand, dass Guardiola seine Spieler am Abend vor Heimspielen nicht immer unbedingt in einem Trainingslager zusammenzieht, sondern wie im Vorfeld des letzten Bundesliga-Heimspiels gegen Augsburg jeder bei seiner Familie, Frau und seinen Kindern übernachten darf.

„Das habe ich auch in Barcelona schon so gehandhabt. Es ist besser, wenn die Spieler zu Hause schlafen. Sonst sind sie den ganzen Tag im Hotel und langweilen sich in ihrem Zimmer. Es ist besser, wenn sie daheim bei Familie, Frau und Kindern sind. Das heißt aber nicht, dass wir immer zu Hause bleiben vor den Spielen. Manchmal gehen wir ins Hotel, manchmal bleiben wir zu Hause.“

Die Verletztenmisere der Dortmunder ist für den Bayern-Coach kein großer Vorteil. „Sie werden trotzdem elf Spieler mit Topqualität auf den Platz stellen. Es tut mir natürlich leid für die Spieler, dass sie nicht dabei sein können. Wir müssen mit Franck Ribéry aber auch noch einen aktuellen Ausfall beklagen. Er wird jetzt länger ausfallen als geplant, vielleicht kann ich ihn bei der Club-WM Mitte Dezember in Marokko wieder einsetzen. Borussia jedenfalls wird mit einem Topteam auflaufen.“

Hoffnungsvoll schaut Guardiola auf die Fortschritte von Neuzugang Thiago, der seit 14 Tagen wieder im Mannschaftstraining ist. „Thiago ist speziell, weil er ein mutiger Spieler ist. Er ist der mutigste Spieler, den ich in meiner Karriere kennengelernt habe. Er ist intelligent, gut im 1-gegen1-Duell und kann auf vielen Positionen eingesetzt werden. Ich hoffe, dass er bald wieder fit ist.“

Im Plenum des Presseraums saß auch Guardiola-Biograf Guillem Balagué. Erklärte im Fernsehsender Sky, dass die ganze Fußballwelt darüber staune, wie gut Pep schon Deutsch spreche. „Auch seine Frau spricht bezauberndes Deutsch“, so Balagué. Ein Reporter von Sport1 stellte auch gleich die Frage, ob Guardiolas Dolmetscherin denn auch ein Ticket für das Bundesliga-Topspiel bekommen habe. „Das Ticket ist nicht das Problem, aber der Flug“, präzisierte Pep. „Denn sie lebt halt in New York.“

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