Im Sommer hatte der österreichische Fünftligist Union Esternberg einen Transfer-Kracher gefeiert, da der Club aus der Landesliga-West über private Kanäle den 19-maligen tschechischen Nationalkicker Milan Fukal an sich binden konnte. Der mittlerweile 38-jährige lief zwischen 2002 und 2006 ganze 109 mal für den Hamburger SV und Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga aufs Feld.
Esternberg-Abteilungsleiter Franz Wallner erklärt: „Wir haben eine ganz junge Mannschaft, die wir zu zwei Dritteln aus eigenen Nachwuchsleuten rekrutiert haben. Deshalb haben wir noch einen erfahrenen Haudegen für die Abwehr gesucht, der unsere Burschen im Spiel ein bisschen an die Hand nehmen kann.“
Mit dem Zeltfest wird Milan Fukal finanziert
Schon bei den ersten Trainingseinheiten war klar, dass Fukall eine absolute Verstärkung für die Salzburger darstellt: „Er ist nach wie vor topfit, hat die Jungen gleich super geführt und sich hervorragend integriert“, so Wallner begeistert.
„Wir mussten uns finanziell noch nicht einmal weit aus dem Fenster lehnen, um den Transfer zu stemmen. Unser größter Sponsor ist unser eigenes Zeltfest, wir haben gar nicht die Mittel, übermäßige Gehälter zu zahlen. Milan spielt zu Konditionen, die im vernünftigen Rahmen liegen.“
Da der Tscheche in seinem Heimatort Jablonec eine Kneipe betreibt und so nicht die ganze Woche abkömmlich ist, wird der Verteidiger jeweils ein oder zwei Tage vor den Union Spielen einfliegen. Vom Tresen zum Toreschießen also…!
Auch das Zustande-Kommen des Transfers war durchaus kurios. So fragte Esternberg s ehemaliger Trainer Konrad Kropfmüller seinen Arbeitskollegen Tobias Dobler (gebürtiger Tscheche), ob dieser nicht einen Spielerberater für tschechische Kicker kenne. Doblers Bruder Christian hingegen ist mit dem 33-fachen tschechischen Nationalkicker Jiri Novotny (Rubin Kasan, Sparta Prag) befreundet, Novotny wiederum ist ein langjähriger Kumpel Fukals. So wurden die Verbindungen geknüpft, schnell konnte der Deal als perfekt gemeldet werden.