UEFA: Reform der Fußball-WM sorgt für Streit

In ihrer Sonntagsausgabe hat die Londoner Gazette „The Independent“ jetzt berichtet, dass die UEFA in Zukunft auch nichteuropäische Nationen an den EM-Turnieren teilnehmen lassen will. Dabei beruft sich das Blatt auf Berater, die aus dem engsten Umfeld des UEFA-Präsidenten Michel Platini stammen sollen.

Die Zeitung berichtet, dass Japan, Mexiko, Argentinien und Brasilien Wildcard-Kandidaten sein sollen, die Südamerika-Meisterschaft „Copa America“ soll hier als Vorbild dienen. Sollte eine Fußball-Europameisterschaft mit solchen Hochkarätern als Gästeteams über die Bühne gehen, würden die WM-Turniere der FIFA zumindest zum Teil entwertet.

Ein Platini-Vertrauter, der namentlich nicht genannt werden will, erklärte: „Diese Pläne sind ziemlich einfach zu realisieren, schließlich laden die Südamerikaner doch schon seit Jahrzehnten Nationen anderer Kontinente ein, warum soll es in Europa nicht gehen?“ Die Teilnahme von Top-Nationen anderer Erdteile wie Argentinien, Ex-Weltmeister Brasilien oder den USA, würde dafür sorgen, dass die Vermarktungsrechte der EM beträchtlich aufgewertet würden.

So könnten die Erlöse der Fernsehrechte für die EM-Turniere vor allem außerhalb Europas deutlich nach oben geschraubt werden, was den Gastauftritten der Wildcard-Teams geschuldet wäre. Auf der anderen Seite würden die Erlöse der FIFA bezüglich der Fußballweltmeisterschaften an Wert verlieren, da die besten Teams der Welt nach einer entsprechenden Reform so nicht mehr nur alle vier Jahre bei den Weltmeisterschaften aufeinanderträfen.

Käme die Modifizierung zu Stande, wäre das bereits die dritte Änderung des EM-Turniers unter der Ägide Platinis. Der ehemalige Weltklassekicker strebt für 2015 die Bewerbung für das FIFA-Präsidentenamt an und gilt als bitterer Rivale von FIFA Chef Joseph S. Blatter. Platini hatte bereits die Aufstockung des Teilnehmerfeldes von 16 auf 24 Teams (ab 2016) sowie ein paneuropäisches Turnier für 2020 in gleich 13 Gastgebernationen (bislang maximal zwei Gastgeber) auf den Weg gebracht.

 

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