Champions League: Klopp vergackeiert russischen Dolmetscher

Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hat bei der gestrigen Pressekonferenz vor dem Champions League Achtelfinalhinspiel in St. Petersburg mal wieder gezeigt, was er von solchen Veranstaltungen hält: Erst gequält geduldig, dann total genervt, keifte Klopp den russischen Übersetzer an, der dem Coach zwar öfter ins Wort fiel, aber auch das ist auf solchen PR-Events eigentlich so Usus. Auf diesem Gebiet ist Klopp schließlich kein Novize mehr. Als Klopp von der Champions League Gruppenphase erzählte, fragte der Dolmetscher zurück: „Wo?!“ „Gruppenphase!“ brüllte Klopp den Sprach-Dompteur an.

Anschließend machte sich Klopp über den Dolmetscher lustig, nicht unbedingt die beste Außendarstellung für den BVB. „Wir sind besser vorbereitet als der Übersetzer“, konstatierte Klopp. Ein Schenkelklopfer für die im Saal sitzenden Journalisten. „Das ist aber auch nicht schwer“, ergänzte der westfälische Übungsleiter, der Dolmetscher antwortete artig: „Ja, stimmt.“

Mittlerweile benimmt sich Klopp fast im Tagesrhythmus daneben, erst am Samstag lag er bei der 0:3-Pleite in Hamburg wie so oft mit dem Vierten Offiziellen im Dauer-Clinch. Wenigstens nach der Partie sah der 46-jährige ein: „Die Niederlage haben wir uns sowas von selber eingebrockt, das ist schon brutal. Hamburg hat leidenschaftlich gekämpft. Wer den Gegner unterschätzt hat, der hat einen Lattenschuss.“

Zum heutigen Spiel und der Verletztenmisere des BVB erklärte Klopp dann gestern noch: „Es ist wie so oft im Leben: wenn die Waschmaschine kaputt geht, ist am nächsten Tag der Trockner auch noch im Arsch.“ Der Dolmetscher übersetzte auch dies artig ins Russische. Klopp gefiel sich immer mehr in seiner Rolle, den Übersetzer zu vergackeiern und schob nach: „Und dann gibt auch der Fernseher den Geist auf…!“ Auch das musste der Mann für die Translation wieder für die russischen Kollegen verständlich machen. Während der Übersetzer auch noch die billigste Klopp-Pointe beflissen und mit Respekt dolmetschte, ließ Klopp jeglichen Anstand vermissen.

Sportlich gesehen kann Klopp aufatmen, schließlich ist die Erkältung von Robert Lewandowski, wegen jener der polnische Nationalspieler noch am Sonntag eine Trainingspause einlegen musste, nicht so schlimm wie erwartet. „Ich gehe davon aus, dass er spielen kann“, so Klopp. „Es sah heute schon wieder ganz gut aus.“ Auch Mats Hummels kommt für einen Einsatz im Petrowski-Stadion infrage, zuletzt laborierte der Innenverteidiger an einer Fußverletzung. Klopp ließ sich nicht in die Karten schauen, was die Startelf angeht: „Nach dem Abschlusstraining sehen wir weiter!“

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