FIFA schließt Neuvergabe der WM in 2022 nicht mehr aus

Nach Aussagen der Compliance- und Audit-Kommission der FIFA wird eine Neuvergabe der WM 2022 in Katar nicht mehr ausgeschlossen. Der Chef der Kommission Domenico Scala erklärte der Schweizer „NZZ am Sonntag“, dass die Vergabe nach Katar als Sommer-WM nicht die beste Entscheidung gewesen sei, unabhängig davon, ob es im Vorfeld Bestechungen gegeben habe oder nicht. Nach diversen Korruptionsgerüchten innerhalb der FIFA wurde das Compliance- und Audit-Gremium gegründet, an allen FIFA-Sitzungen nimmt der Schweizer Wirtschaftsexperte Scala teil, damit die Kontrollfunktion gewährleistet werden kann.

Scala kritisierte die Vergabe an Katar und schließt auch eine neue Ausschreibung des Turniers, das ständig in der Kritik steht, nicht mehr aus: „Wenn es im Vorfeld der WM-Vergabe nachweislich Korruption gegeben haben sollte, wäre die Vergabe nicht richtig, dann muss man diesen Prozess wiederholen. Wegen bestehender Verträge kann eine Neuvergabe ohne bewiesene Korruptionsvorwürfe allerdings nicht in die Tat umgesetzt werden“, so Scala.

Seit dem überraschenden Zuschlag an Katar im Dezember 2012 sieht sich die Vergabe ständigen Vorwürfen ausgesetzt. So sollen die komplizierten klimatischen Verhältnisse in den heißen Sommermonaten mit einer Verlegung in die Winterzeit kompensiert werden, was aber auf Widerstand der europäischen Top-Ligen stößt. Außerdem wurden sofort nach der Ausschreibung Korruptionsvorwürfe kolportiert, die englische Gazette „The Guardian“ berichtete zudem zuletzt über menschenunwürdige Verhältnisse auf den Baustellen der WM-Stadien, die angeblich 44 tote Gastarbeiter zur Konsequenz hatten.

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