Während der Internationalen Pressekonferenz vor dem Champions League Viertelfinal-Hinspiel bei Real Madrid setzte BVB Trainer Jürgen Klopp auch darauf, dass die Königlichen die Dortmunder unterschätzen könnten: „Wenn sie glauben, es in einem Spiel regeln zu müssen, kann das ein kleiner Vorteil für uns sein“, so Klopp.

Trotz der schmerzhaften Ausfälle von Robert Lewandowski (Gelb-Sperre), Jakub Blaszczykowski, Ilkay Gündogan, Sven Bender und Neven Subotic (allesamt verletzt), trotz eines bärenstarken Gegners, war Klopp voller Vorfreude und Optimismus. „Wir haben leider ein paar Verletzte zu viel, aber die Jungs, die dabei sind, sind bereit, über sich hinauszuwachsen. Es ist kein Zauber, dass wir schon wieder hier sind, schon wieder im Viertelfinale stehen. Wir konnten in diesem Wettbewerb bislang alle Widrigkeiten ausblenden. In schwierigen Situationen hat uns unsere Spielweise geholfen.“

Während des Abschlusstrainings im Estadio Santiago Bernabeu konnten die Beobachter nicht erkennen, auf welche Taktik Klopp setzt und wer im Sturmzentrum Robert Lewandowski ersetzen soll. Marco Reus kommt für den Job in vorderster Front natürlich infrage, schon am Samstag beim Bundesliga-Spiel in Stuttgart bog Reus mit seinem Hattrick einen 0:2-Rückstand bei den Schwaben noch um und sorgte für mächtig Betrieb im VfB-Strafraum.

Turbulenzen gab es aber auch schon beim Anflug der Dortmunder. Flug TK 3333 geriet vor der Landung auf den Aeropuerto de Barajas „Adolfo Suárez“ in Turbulenzen. Wenn auch nicht sanft, aber sicher brachte der Pilot den Flieger nach unten. Danach war an Bord der BVB-Maschine jeder wach an Bord, so soll es heute Abend auch auf dem Platz sein.

Nuri Sahin meinte nach dem aufregenden Aufsetzen der Maschine: „Das ist ein Vorgeschmack auf das, was uns morgen 90 Minuten lang erwarten wird.“ Und auch der Wind blies beim Verlassen des Airports scharf um die Nasen der Schwarzgelben, die heute eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Dienstag im Signal Iduna Park schaffen wollen.

„Wir werden versuchen, kompakt zu stehen und schnelle Konter zu fahren“, meint Mats Hummels zur geplanten Marschroute: „Wir wollen ein gutes Ergebnis im Hinspiel erzielen. Wenn man die Schwachstellen kennt, ist jede Mannschaft der Welt schlagbar.“

Auswärts kann der BVB auf eine brillante Bilanz zurückblicken, die letzten drei Gastspiele in der Champions League bei Arsenal London, Olympique Marseille und Zenit St. Petersburg gab es stets Siege zu feiern, wettbewerbsübergreifend verließ die Borussia nur bei einem der letzten elf Auswärtsspiele als Verlierer den Platz.

„Wir werden das Spiel nicht machen müssen; wir sind dafür in anderen Belangen gefordert“, weiß Trainer Jürgen Klopp und ergänzt: „Real ist haushoher Favorit. Dennoch wollen wir ein Ergebnis holen, das uns die Möglichkeit lässt, im Rückspiel noch einiges zu regeln.“

Weil auch Aberglauben zum Fußball gehört bewohnt die Truppe die gleiche Herberge wie bei den letzten beiden Partien in Spaniens Kapitale. Und jedem Spieler wurde das gleiche Zimmer wie schon in der Gruppenphase der letzten Saison bzw. beim Halbfinale vor elf Monaten gebucht. Damals gab es ein 2:2 und einen 2:0-Sieg…!