Fortuna Düsseldorf: Dr. Kall neuer Vorstandsvorsitzender

  • Aufsichtsratsboss löst Peter Frymuth ab
  • Reisinger begnadigt
  • Anhänger finden Fortuna peinlich

Während Zweitligist Fortuna Düsseldorf die Trainerfrage erstmal mit der Interimslösung Oliver Reck („Ich bin sehr eng mit Mike Büskens befreundet. Als der Verein mich fragte, ob ich mir zutraue, diese drei Spiele zu machen, habe ich nur zugesagt, weil ich mit Mike ein sehr offenes und ehrliches Gespräch darüber hatte“, so Reck in der Bild-Zeitung) beantwortet hat, wurde einen Tag später ein neuer Vorstandsvorsitzender für den scheidenden Peter Frymuth gefunden, der jetzt beim Deutschen Fußballbund (DFB) als Vizepräsident für den Bereich Amateurfußball zuständig ist.

Dr. Kall wird neuer Vorstandsvorsitzender bei Fortuna! (Foto: Screenshot fortuna-duesseldorf.de)

Dr. Kall wird neuer Vorstandsvorsitzender bei Fortuna! (Foto: Screenshot fortuna-duesseldorf.de)

Der bisherige Aufsichtsratschef Dr. Dirk Kall wechselt nämlich vom Kontrollgremium auf den Vorstand-Chefsessel des rheinischen Clubs. Der Aufsichtsrat wird vorerst von Kalls bisherigen Stellvertreter Burchard von Arnim weitergeführt. Noch vor Weihnachten wird der Aufsichtsratr zusammenkommen, um auch einen Nachfolger zu wählen. Während Frymuth in den neun Jahren als Fortuna-Boss ehrenamtlich tätig war, soll der 46-jährige Kall ein Jahressalär von rund 250.000 € bekommen.

Ab 1. Februar 2014 wird Kall also Vorsitzender des Fortuna-Vorstandes, dem auch noch Finanzvorstand Paul Jäger Sven Mühlenbeck (Bereiche Veranstaltungen und Ticketing) und ab 1. Januar 2014 der neue Sport-Vorstand Helmut Schulte angehören.

Kall war ob der Nominierung glücklich und erklärte: „Ich freue mich auf die Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender. Gemeinsam mit meinen zukünftigen Vorstandskollegen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden wir den Verein Schritt für Schritt weiter entwickeln.“

Burchard von Arnim ergänzt: „Der Aufsichtsrat hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und nach eingehenden Diskussionen entschieden, Herrn Dr. Kall zu bitten, das Amt des Vorstandsvorsitzenden zu übernehmen. Wir begrüßen es sehr, dass er dieses Angebot angenommen hat und mit seinen Fähigkeiten und Erfahrungen das Vorstandsteam optimal ergänzt.“

Und Werner Sesterhenn, Vorsitzender des Wahlausschusses, fügte an: „Der Wahlausschuss unterstützt und begrüßt die Übernahme des Vorstandsvorsitzes durch das langjährige Aufsichtsratsmitglied Dr. Dirk Kall ausdrücklich, der den Verein aus vielen Jahren der Zusammenarbeit sehr gut kennt und mit seinem Profil und als Teamplayer ganz sicher zahlreiche positive Akzente in der Erzielung nachhaltiger Erfolge setzen wird.“

Derweil geht die Trainersuche bei Fortuna natürlich unvermindert weiter. Die Bild-Zeitung berichtete von einem Interesse am Bremer Ex-Ex-Coach Thomas Schaaf. Schaaf und Fortunas Noch-Sportvorstand Wolf Werner arbeiteten gemeinsam bei Werder Bremen, Werner wollte Schaaf schon im Sommer zu Fortuna lotsen, das Bremer Urgestein brauchte aber erst einmal eine Auszeit, Düsseldorf angelte sich Büskens, was bekanntlich schieg ging.

Ein Wörtchen mitzureden hat bei der Trainersuche aber auch schon Helmut Schulte, der im 1. Januar 2014 sein Amt offiziell antritt. Schulte und Werner sollen bis März kooperieren, dann macht Werner Schluss und geht in Rente. „Wir stehen hier in der Verantwortung“, wütete Werner in der Bild-Zeitung. „Wir haben einen Vorstand, der entscheidet, und ich drücke mich nicht vor der Verantwortung. Ich verstecke mich nicht hinter Herrn Schulte!“

Prompt kam die Retourkutsche von noch Fortuna-Boss Peter Frymuth, der dem bissigen Wolf widersprach: „Herr Werner hat den klaren Auftrag, in Abstimmung mit Helmut Schulte den Trainer zu suchen. Außerdem müssen beide den Kader genau untersuchen und herausfinden, inwiefern die Spieler auch Schuld an der Situation haben. Gegebenenfalls müssen Sie Änderung vornehmen!“ Werner hatte nach dem Büskens-Rauswurf nämlich gesagt, dass der Trainer auch an der Mannschaft gescheitert sei: „Die hat Mist gespielt!“

Das hatte Büskens auch Stürmer Stefan Reisinger vorgeworfen und den 32-jährigen vor drei Wochen in die Regionalliga-U23 der Düsseldorfer strafversetzt. Gestern konstatierte Interimstrainer Olli Reck bezüglich dieser Personalie: „Das war eine Entscheidung des Vereins. Er wird in den drei Spielen nicht eingesetzt.“

Heute dann Recks Rolle rückwärts, was Sportvorstand Wolf Werner so begründete: „Stefan Reisinger ist begnadigt worden, was eine gemeinsame Entscheidung des Vereins und des Trainerteams gewesen ist. Er hat nach seinem Fehlverhalten eine zweite Chance verdient.“ Reisinger selbst gab zu Protokoll: „Ich freue mich, wieder dabei zu sein. Es geht nur jetzt darum, Gas zu geben. Ich möchte der Mannschaft und dem Verein in dieser schwierigen Situation helfen.“

Viele Anhänger schütteln den Kopf, stellvertretend postete Fortuna-Fan Frank Zimmermann auf Facebook: „Reisinger trainiert wieder mit. Was ist aus Fortuna ein peinliches Irrenhaus geworden…“

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