FC Bayern: Mit Orkan-Sieg zur Weihnachtsfeier

Am Freitagmorgen twitterten die Verantwortlichen vom SV Werder Bremen noch hoffnungsfroh: „Entwarnung! Hochwasser bleibt unter der Deichkrone, Werder und das Weserstadion bleiben verschont! Bayern-Spiel findet statt!“

Zuvor hatte es Befürchtungen gegeben, dass die angekündigte Sturmflut für einen Wassereinbruch im Weserstadion sorgen könnte. Wäre die Weser über 5,50 m gestiegen, hätte der Fluss die Arena geflutet. Die Weser blieb jedoch ca. 30 cm unterhalb der Deichkrone, das Spiel konnte also stattfinden.

Die Bayern feierten in Schuhbecks Teatro (Foto: facebook)

Die Bayern feierten in Schuhbecks Teatro (Foto: facebook)

So blieb Werder Bremen zwar vom Sturmtief „Xaver“ verschont, dessen „Landsleute“ aus Bayern allerdings fegten die Bremer mit einem 7:0-Orkan vom Feld. Bayern-Trainer Pep Guardiola kam folgerichtig aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: „Heute war es eine Ehre, hier Trainer zu sein. Ich muss meinen Spielern großen Dank sagen. Ich weiß aber auch, dass Werder Bremen eigentlich viel besser spielen kann.“

Begeistert war natürlich auch ein FCB-Primus Uli Hoeneß: „Die Mannschaft hat einen unglaublichen Lauf. Man kann die Spiele als Bayern-Fan und Präsident sehr genießen. Man merkt, dass unsere Mannschaft voller Selbstbewusstsein ist und die Bremer zurzeit nach unten schauen, um nicht in den Abstiegskampf zu geraten. Das waren die Grundvoraussetzungen für dieses Spiel. Wenn unser Team in Führung gegangen ist, geht die Batterie so richtig los.“

Europas Fußballer des Jahres Franck Ribéry ergänzte: „Wir sind alle glücklich. Wir müssen genauso weitermachen. In diesem Team herrscht eine Supermentalität, es macht Spaß!“ Ribéry ersetzte auf der rechten Seite eins zu eins den Verletzten Arjen Robben, der sich beim DFB-Pokalsieg in Augsburg eine tiefe Risswunde bis ins Kniegelenk zugezogen hat. Durch das harte Einsteigen von Augsburg-Keeper Marvin Hitz drückte sich ein Schuhstollen des Torhüters in den Oberschenkelknochen von Robbens rechtem Bein, das dann massiv eingeblutet ist. Robben wird voraussichtlich rund sechs Wochen ausfallen.

Vor der Partie in Bremen verriet Robben: „Ich bin natürlich bitter enttäuscht. Ich war derzeit so gut drauf, ich habe mich auf viele Spiele mit unserer Mannschaft gefreut. Nun das. Aber ich komme fit zurück und werde dann mit der Mannschaft die Ziele anpacken, die wir uns für diese Saison vorgenommen haben.“

Auch Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer ist über den langwierigen Robben-Ausfall tief enttäuscht: „Es tut uns unendlich leid, dass es Arjen in Augsburg so schlimm erwischt hat. Er war derzeit wohl in der Form seines Lebens und hat zuletzt so viele Spiele für uns mit entschieden. Sein Ausfall nun ist bitter. Aber er wird jede Hilfe von uns erhalten und uns in der Rückrunde wieder zur Verfügung stehen.“

Doch auch ohne Robben eilen die Bayern von Rekord zu Rekord (40. Ligaspiel in Folge ohne Niederlage /Rekord ausgebaut, das 26. Auswärtsspiel in Folge ohne Niederlage/Rekord eingestellt! Und mit 90 ein neuer Punkterekord im Kalenderjahr).

Naturgemäß war die Laune bei den Hanseaten deshalb im Keller: „Diese Niederlage schockt uns natürlich, aber sie wird uns nicht aus der Bahn werfen“, so Trainer bin Dutt. „Es wird jetzt ganz wichtig sein, sich ganz schnell auf die nächste wichtige Begegnung zu fokussieren.“ Kapitän Clemens Fritz wurde da schon deutlicher: „Es war ein Debakel, die Bayern haben uns vorgeführt. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Wir müssen eine Reaktion zeigen und uns wieder aufbauen.“

Entsprechend gut war die Stimmung bei der Weihnachtsfeier der Bayern. Den zweiten Advent verbrachte die gesamte Bayern-Familie im „teatro“ von Küchen-Koryphäe Alfons Schuhbeck. „Wir blicken auf ein Jahr der Superlative zurück“, resümierte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. „Wir haben alles erlebt, was es im positiven zu erleben gibt. Es ist von Januar bis Dezember wunderbar gelaufen.“

Ca. 200 Gäste labten sich an lukullischen Leckereien (für die Kinder der Bayern-Spieler gab es extra Pommes mit Schnitzel), erfreuten sich ferner an den Künsten eines Jongleurs, eines Seifenblasen-Entertainers und eines Marionettenspielers. Außerdem wurde auch musikalisch Einiges aufgetischt.

Rummenigge: „Unsere familiäre Atmosphäre ist einfach wunderbar. Bei der Hauptversammlung im November habe ich noch einmal gespürt, welche Kraft, welche Qualität und welche Klasse dieser außergewöhnliche Club hat. Ich hoffe, dass es so weitergeht. Über 15 Millionen Fans begleiten den FC Bayern München in Deutschland Woche für Woche. Und sie haben jede Woche einen entspannten Sonntag, genau wie Uli Hoeneß und ich.

In den letzten Jahren hat der Uli mich ja sonntags immer mal wieder angerufen, um über schlechte Spiel zu diskutieren und seinem Ärger Luft zu machen. Jetzt habe ich fast ein Jahr sonntags  keinen Anruf mehr von ihm bekommen. Wenn das so weiter geht, weiß ich, dass die Dinge im Fluss sind und alles wunderbar ist. Der Respekt in der Welt vor dem FC Bayern war nie größer!“

Auch Kapitän Philipp Lahm musste eine Rede halten, erfreulicher war aber die Meldung, dass der Allrounder seine Oberschenkelverletzung auskuiert und am Sonntagvormittag schon wieder das komplette Mannschaftstraining absolvieren konnte.

Trainer Guardiola ist zuversichtlich, dass Lahm beim letzten Gruppenspiel der Champions League morgen Abend (20.45 Uhr) gegen Manchester City wieder zum Kader gehören kann. Die Engländer hingegen überraschten jetzt mit dem gesteigerten Interesse an Bayerns Torhüter Manuel Neuer. So berichtete die englische Boulevardzeitung „Sunday Express“ gestern, dass City rund 50 Millionen € für den Nationaltorhüter zahlen würde.

Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer erwiderte daraufhin im Fernsehsender „Sky“: „Ich würde den Manuel selbst für 150 Millionen € nicht verkaufen. Denn das Geld ist doch dann gar nichts mehr wert. So einen guten Torhüter wie Manuel bekommst du doch nie mehr. Außerdem weiß er, was er am FC Bayern hat, warum sollte er sich verschlechtern und nach Manchester gehen?“

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