Nationalmannschaft: Boateng fühlt sich oft schlecht behandelt

In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ erklärt Bayerns Innenverteidiger Jerome Boateng, dass er sich gut entwickelt habe.

„Ich habe mich fußballerisch verbessert, im Passspiel, im Stellungsspiel. Aber das entscheidende ist: ich mache mir nicht mehr so viel Druck. Früher hab ich nach einem verlorenen Ball gedacht: Den musst Du dir sofort zurückholen. Ich hab dann sofort wieder attackiert, und da war dann halt auch mal ein blödes Foul dabei. Heute schaue ich erstmal, wie man’s anders lösen kann. Ich spiele mehr mit Übersicht. Und ich weiß, dass ich von meinen Anlagen her eigentlich gar nicht grätschen muss.

Jerome Boateng: "Bin nicht aus Wedding!" (Foto: Schmuttel  / pixelio.de)

Jerome Boateng: „Bin nicht aus Wedding!“ (Foto: Schmuttel / pixelio.de)

Der Bayern-Star gibt aber auch Fehler zu. „Was ich aber auch sagen muss: Ich habe in der Saison 2011/2012 bestimmt einiges falsch gemacht, aber da war ich sicher sich nicht der einzige. Bei mir ist das immer mehr aufgebauscht worden als bei anderen.“

Auf die Frage, ob er sich ungerecht behandelt gefühlt habe, antwortet Boateng: „Manchmal schon. Ich habe ja gemerkt, dass ich anders beurteilt werde als andere. Ich wusste, dass es nur eine Chance gibt, das zu ändern: Ich muss die Leute überzeugen, ich muss konstanter spielen. Das hat sicher auch mit dem Namen Boateng zu tun. Die Geschichten klingen halt spannender, wenn man da meinen Bruder mit reinrührt.

Ich weiß noch, dass es mal ein Wochenende gab, an dem wir beide vom Platz geflogen sind, und da hieß es gleich: Ja, die Boatengs wieder. Die kommen aus Berlin, aus einem schwierigen Viertel. Da stand auch sowas wie. „Das hat mit seinem Kopf zu tun, wie er aufgewachsen ist. Es heißt ja auch bis heute: der Weddinger Junge. Dabei bin ich gar nicht im Wedding aufgewachsen im so genannten Problemkiez, sondern in Charlottenburg. Eigentlich müsste ich seit vier, fünf Jahren ständig sagen: Ich bin nicht im Wedding aufgewachsen! Aber es bringt ja nichts, das ständig zu korrigieren. Da muss man eigentlich drüber lachen!“

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