Hannover 96: Trainer Slomka mit sofortiger Wirkung entlassen!

  • Fans gehen auf die Barrikaden
  • Klub entschuldigt sich für Nachfolger-Frage

„Vor Weihnachten wird nichts passieren. Das schließe ich aus. Über die Feiertage haben alle ein bisschen Ruhe bei der Familie verdient“, sagte Hannovers Präsident Martin Kind bezüglich der Personalie Mirko Slomka. Schon einen Tag nach dem Fest der Liebe handelten die Hannoveraner jedoch stante pede und trennten sich mit sofortiger Wirkung von ihrem Trainer. Slomka erreichte die bittere Meldung in seinem Urlaubsort Abu Dhabi.

HDI-Arena Hannover: Für Mirko Slomka kein Arbeitsplatz mehr...(Foto: Birgit Winter  / pixelio.de)

HDI-Arena Hannover: Für Mirko Slomka kein Arbeitsplatz mehr…(Foto: Birgit Winter / pixelio.de)

Hannovers Sportdirektor Dirk Dufner erklärte vor wenigen Minuten: „Wir haben es uns nicht leicht gemacht. Aber gemeinsam haben wir die Überzeugung, etwas ändern zu wollen.“ Die Entscheidung fiel nach mehrstündigen Beratungen der Club-Gremien am frühen Freitagabend.

Am 5. Januar starten die Hannoveraner in die Vorbereitung auf die Rückrunde, spätestens bis dahin soll ein neuer Coach unter Vertrag genommen werden. André Breitenreiter vom SC Paderborn und Frank Kramer von Greuther Fürth werden als heiße Nachfolgerkandidaten genannt.

Nach der 1:2-Pleite letzten Samstag beim SC Freiburg stellte Club-Präsident Kind Coach Slomka ein vernichtendes Zeugnis aus und konstatierte, dass der Zustand der Mannschaft eine Zumutung sein. Daraufhin forderte der Unternehmer Manager Dufner sogar via TV auf, ein Anforderungsprofil für einen Slomka-Nachfolger in die Tat umzusetzen.

Das könnte auf Breitenreiter passen, der 1992 mit dem damaligen Zweitligisten Hannover 96 den DFB-Pokal holte, unvergessen der Elfmeterkrimi gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Kind ist der Meinung, dass der 40-jährige in Paderborn einen „tollen Job“ mache. Die Ostwestfalen sind bekannt für ihre fleißige Laufleistung und haben kaum verletzte Spieler zu beklagen. An der Leine wurden genau diese Attribute zuletzt vermisst.

Den Entschluss des Vereins tragen die meisten Fans in den sozialen Netzwerken allerdings nicht mit. Bei Facebook wird sogar zu einer Demonstration gegen Martin Kind aufgerufen, der Club musste sich sogar für eine Stellungnahme entschuldigen!

Auf der offiziellen Facebookseite von Hannover 96 hieß es nämlich: „Das Aus für Mirko Slomka! Der Klub trennt sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Mirko Slomka. Dies ist das Ergebnis umfangreicher Gespräche von 96-Präsident Martin Kind, Sportdirektor Dirk Dufner und den Gremien des Klubs. Wen könntet Ihr Euch als seinen Nachfolger vorstellen?“

Das brachte die Fans auf die Barrikaden, dass der Club unsensibel und ohne Fingerspitzengefühl nach einem Nachfolger fragt, schließlich war Slomka bei den Anhängern in der Landeshauptstadt sehr beliebt. Rund 20 min später dann die Rolle rückwärts: „Wir möchten noch einmal klar stellen: Es war nicht unsere Absicht, mit der Frage nach dem Nachfolger despektierlich gegenüber Mirko Slomka zu sein. Mit ihm bleibt eine sehr erfolgreiche Zeit mit vielen Höhen verbunden.

Es bleibt eben nicht viel Zeit, einen Nachfolger zu präsentieren. Die Frage sollte eigentlich eine Diskussion im Sinne der Mannschaft und der Zukunft des Vereins anstoßen. Das scheint daneben gegangen zu sein, und das tut uns leid. Aber genau diese Frage wird andererseits auch in den nächsten Tagen ein entscheidendes Thema in der öffentlichen Diskussion werden. Wir hoffen, dass Ihr unseren Ansatz im Nachhinein verstanden habt.“

Über Facebook wandte sich auch Slomka selbst an die 96er-Fans: „Liebe 96-Familie, ich danke Euch allen sehr herzlich für die grandiose Unterstützung in den letzten fast vier Jahren. Ich werde die vielen erfolgreichen Momente in guter Erinnerung behalten. Bleibt dem Verein treu und unterstützt die Jungs weiter auf dem Feld! Euer Mirko Slomka!“

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